Der Grasshopper Club Zürich, der die Schweizer Fussballwelt ein Jahrhundert lang geprägt hat, findet sich in den letzten sieben Jahren in einer der schwierigsten Phasen der Vereinsgeschichte wieder.

Sieben Jahre ohne Titel und auch in den nächsten paar Jahren keine Titelambitionen, dies gabs nur zwei Mal zwischen 1906-1920 und 1957- 1970, mit 13 bzw. 14 Jahren ohne Titel, wobei die erste titellose Zeit an die heute erinnert… kein Spielterrain!

Fett markiert hier die Zahlen die das Ende der Durststrecke bedeuteten. 20 … 70 … und 2020? Dies wäre ein realistisches Ziel, auf das der GCZ blicken kann. Die GC Fangemeinde, nach wie vor eine der grössten in der Schweiz, hat sich mittlerweile darauf eingestellt, dass der Erfolg nicht mehr von heute auf morgen kommt. Es herrscht Verständnis für die Situation in der sich der Rekordmeister befindet.

Abstieg? Nicht GC!

Und trotzdem, an einen Abstieg glaubt beim GC niemand – zurecht, wie ich behaupte. Der GC stieg nur einmal ab: 1949. 1952 war man wieder oben und gab die Antwort: Meistertitel.

Der finanzielle GC

Es ist zurzeit finanziell schlicht nicht möglich einen Toptransfer zu landen, budgetmässig liegt man mittlerweile wohl nur noch vor Bellinzona, St. Gallen und Thun. Jedoch weiss der GC aktuell, das finanziell nicht mehr drin liegt und hat aus Fehlern vergangener Jahre gelernt. So kommt es, das nach dem Beinahe-Kollaps seit zwei Saisons konsequent auf die Jugend gesetzt wird. Während Servette, Lausanne und Lugano sich damals nicht mehr retten konnten, war GC dazu in der Lage, weil GC eben GC ist.

Der sportliche GC

Mit dem aktuellen Kader kann man weiss Gott keine Meisterschaften gewinnen – aber Sympathien. Das aktuelle Kader, gespickt mit sehr talentierten Junioren ist zu vielem fähig, nur braucht die Mannschaft diese Saison wohl noch etwas länger als die letzte, denn die Verletzungshexe spielt übel mit, so dass zurzeit ganze 11 Kaderspieler auf der Tribüne Platz nehmen. Bitter für einen Club wie den GCZ, dessen 1. Mannschaft auf dem Papier bereits schwächer ist als die zweite des FC Basel.

Dies hat GC aber nicht daran gehindert, in der ersten Direktbegegnung der Saison 2010/11 im St. Jakob Park dem FCB ein verdientes 2:2 abzuknöpfen (Altersschnitt der eingesetzten Spieler 22.8 Jahre wobei der Goalie mit 34 Jahren den Schnitt um fast 1 Jahr erhöht hat). Auch hat dies GC nicht daran gehindert in der Saison 2009/10 den FC Basel in 3 von 4 Spielen mit einem Gesamtscore von 10:4 zu besiegen, wobei man die Basler in der letzten Direktbegegnung gleich mit 4:0 in die Wüste schickte – dies in einer Phase in der es beim FCB um die Meisterschaft ging. Kurz darauf versenkte man auch den FCZ mit dem gleichen Verdikt.

Diese Resultate zeigen, GC ist zwar keine Grossmacht mehr aber bei weitem auch kein einfacher Punktelieferant. Die Basler glauben zwar nicht an “Gaischter”, haben aber in den letzten Jahren ihr Schreckgespenst in der Form vom GCZ kennengelernt.

Wie geht es mit dem GCZ wieder aufwärts?

Dies ist wohl eine Frage, welche sich so manch ein Hopper stellt. Die Zuschauerzahlen und vorallem das Stadion sind himmeltraurig für einen Club wie den GC. Das schlimme an der Konstellation ist, dass es für den GC erst wieder aufwärts gehen kann, wenn ein neues Stadion – ein neuer Hardturm! – endlich steht. Die neue Jahrzahl der Hoffnung in dieser Leidensgeschichte heisst 2016. Dann sollte endlich ein Stadion stehen, wenn denn die Stadt Zürich endlich zu etwas fähig ist. Es ist dann nicht gerade zu erwarten, dass sich das Stadion immer füllt, jedoch gehe ich davon aus, das GC bis dahin eine finanziell stabilere Basis hat und doch wieder 2-3 vernünftige Transfers tätigen kann. Auch rechne ich dann mit einem markaten Zuschaueranstieg und wieder steigender Fankultur. Und danach ist ja das erwähnte Jahr 2020 auch nicht mehr weit entfernt…

Liebe Hoppers, unterstützt unseren Verein, zeigt euer blau-weisses Herz, motiviert eure Freunde und holt sie ins Stadion.

Für unseren GCZ. Für unsere Leidenschaft. Für die Zukunft!